Klopfer des Monats / Klopfer-Archiv
Aktueller Klopfer des Monats
Dezember 2023: Der Naturschutz fordert Vertäglichkeitsprüfungen für Fanggeräte.
Naturschutz Lobbyisten fordern Verträglichkeitsprüfungen für Fanggeräte in Natura 2000 Gebieten.
Diese Diskussion hatten wir schon einmal. Im Rahmen der Anhörungen vor der Einrichtung der Natura 2000 Gebiete im Jahr 2016, basierend auf dem § 34 Bundesnaturschutzgesetz wonach nur bei „Verschlechterungen und neuen Projekten“ eine Verträglichkeitsprüfung erforderlich ist wurde der Fischerei damals zugesichert, dass „Die Fischerei in bisheriger Art und Umfang“ auch in den Natura 2000 Gebieten weiterhin betrieben werden kann. Dieser Umstand trug wesentlich zu einer Einigung bei der Einrichtung der Gebiete bei.
Da sich an der Fischerei hinsichtlich der in den Natura 2000 Gebieten eingesetzten Arten von Fanggeräten nichts verändert hat, der Fangaufwand durch Betriebsaufgaben und erheblichen Quotenkürzungen hingegen wesentlich zurückgegangen ist, gibt es für Forderungen dieser Art keine belastbaren Gründe. Sie sind daher als reiner Aktionismus zum Nachteil der Fischerei einzuordnen und wenig hilfreich für die nötige Zusammenarbeit zwischen Fischerei und Naturschutz bei der Entwicklung von Konzepten mit denen die Natur leben und die Fischerei überleben kann.
November 2023: Wo ist der Dorsch geblieben?
Die weiteren Quotenkürzungen und das Verbot der Freizeitfischerei in der Ostsee für das Jahr 2024 erscheinen für den Bestandsaufbau nicht zielführend zu sein.
Die am 24. Oktober 2023 getroffene Entscheidung der Agrarminister in Luxemburg über die Fangmöglichkeiten für das Jahr 2024 und besonders das damit verbundene Verbot der Freizeitfischerei auf Dorsch sorgen für weiteres Unverständnis.
Wo ist der Dorsch geblieben? Trotz drastischer Quotenkürzungen in den letzten Jahren erholt sich der Dorschbestand nicht,
obwohl Nachwuchs vorhanden ist, wie wissenschaftlich begleitete Versuche mit alternativen Fanggeräten im Jahr 2021/2022 zeigen.
Seltsamerweise erreicht dieser Fisch kaum mehr als 30cm Länge und ist im darauffolgenden Jahr „Verschwunden“! Die Fischerei kann es nicht gewesen sein.
Oder hat er Flügel bekommen?
Einige Studien sprechen eher dafür, als für andere Hypothesen!
Solange diese Zusammenhänge nicht verlässlich geklärt sind, halten wir die neuerlichen Quotenkürzungen und das totale Fangverbot für die Freizeitfischerei für unangemessen.
Die wirtschaftlichen Folgen auch weit außerhalb der Fischerei stehen in keinem Verhältnis zum bisher nicht messbaren Erfolg der Maßnahmen, weil es offenbar neben dem Klimawandel noch andere nicht ausreichend untersuchte Gründe für den stagnierenden Erholungsprozess beim Dorsch gibt. Diese zu erforschen halten wir für die vordringlichste Aufgabe, anstatt offenbar wirkungslose Kürzungen der Fangmöglichkeiten weiter fortzusetzen und dadurch ganzen Wirtschaftszweigen die Grundlage zu entziehen.